Vor etwa drei Wochen hatten wir zum ersten Mal mehrere Nachfröste in Folge. Auch tagsüber blieb das Thermometer meist im niedrigen einstelligen Bereich. Heute lagen die Temperaturen um die 3°, die Bienen sitzen also eng in der Wintertraube. Heisst: Die Bienen sind jetzt brutfrei und der Zeitpunkt für die Oxalsäurebehandlung ist gekommen.
Alle Völker sitzen halbkugelförmig direkt über dem Flugloch. Das ist zu erwarten gewesen: An dieser Stelle befand sich das Brutnest bei der Einwinterung und sowohl das Flugloch als auch die Tatsache, dass dort die Sonnenseite ist, ziehen das Brutnest an. Die Dämmung auf der Oberseite ermöglicht die Halbkugelform, ohne zu viel Energie zu verschwenden. Zum jetzigen Zeitpunkt gab es noch keinen nennenswerten Futterverbrauch; rund um den Bienensitz ist also verdeckeltes Futter vorhanden und es ist noch kein Zehrweg zu erkennen.
Alle Völker sind sehr gut entwickelt, keines ist Stand jetzt in seiner Überwinterung gefährdet. Feuchtigkeit ist auf keiner Seite des Schieds ein Problem, mangels Brutbetrieb war das auch nicht zu erwarten.
Der vorgefundene Bienensitz ist ideal, verhindert er doch, dass die Bienen die Futtervorräte in zwei Seiten teilen und den Anschluss ab die andere Hälfte verlieren. Hätten die Bienen mittiger gesessen, hätte ich den Sitz exakt so korrigiert wie auf den Bildern zu sehen.
Das nächste Mal werde ich im Februar oder März bei Temperaturen um die 10° in die Beuten schauen. Ich erwarte dabei folgendes Bild zu sehen: Die jetzt mit Bienen bevölkerten Gassen sind komplett frei von Futter (Wabengassen entlangziehen ist einfacher als Wabengassen zu wechseln). Das Brutnest sitzt irgendwo im Bereich der fünften Wabe auf der sonnenzugewandten Seite. Ich werde die leeren Waben entnehmen, und alle übrigens Waben inklusive dem Brutest nach links ziehen. Den Gitterboden werde ich mit einem feuchtigkeitsdurchlässigen Material schliessen, um dem aufstrebenden Volk beim Wärmehaushalt zu helfen.