Zehn bis zwanzig Jahre bei jedem Wetter draussen. Schlagregen, Frost, pralle Sonne. Wer sich etwas mit Holz auskennt, denkt hier schnell über wiederstandsfähige Holzarten wie Douglasie oder Lärche nach. Das Problem: So widerstandfähig diese Hölzer gegen Nässe und Fäulnis sind, genauso gerne verziehen sie sich auch, besonders bei unterschiedlichen Luftfeuchtigkeiten; für den Beutenbau macht sie das leider ungeeignet. Möglich wäre sich die Verwendung von verwindungsfreiem, technisch verleimten Lärchen- oder Douglasienholz - dieses ist aber weder einfach erhältlich noch halbwegs bezahlbar und bringt meistens auch eine Fomaldehyd-Belastung mit sich.

Ich baue seit 10 Jahren alle meine Beuten selber aus billigen 18mm Fichte- und Kiefer-Leimholzplatten aus dem Baumarkt. Unter zwei Bedigungen haben diese Beute bis heute problemlos gehalten: Konstruktiver Holzschutz ist gegeben (z.B. kein stehendes Wasser) und die Beuten wurden mit Abtönfarbe gestrichen. Diese Erfahrungen habe ich erfolgreich auf die Long-Zander-Beute übertragen: Bis heute hat keine der Beuten Anzeichen von Verwindung, Schrumpfen oder Pilzbefall gezeigt, so dass ich unerwarteterweise Fichte als die bessere Holzwahl empfehlen kann.

Die folgenden Bilder zeigen nicht die Long-Zander-Beute, sondern frühe Prototypen ähnlicher Konstruktionen.

Spalt Lärche: Gut zu sehen der fast 3mm breite Spalt zwischen den beiden waagerechten Bauteilen. Vor dem Winter waren diese Bauteile bündig; das Holz ist geschrumpft.

Verzogener Deckel Lärche: Der nur wenige Wochen alte Deckel hat sich massiv verwunden. Wären die Verschlüsse und die Scharniere nicht, wäre der Effekt noch viel massiver.

Holzschäden Lärche: Bei der hinteren Beute ist wieder ein verzogener Deckel zu sehen. Bei der vorderen Beute ist an der unteren Leiste ein Ausreissen nach außen zu sehen. Außerdem ist das erst wenige Monate alte Holz mit Pilzen infiziert.